Bildungsoffensive Jetzt!

Bildung muss für alle Menschen zugänglich sein. Wir von der JUSO fordern komplette Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen und Einschränkungen. Schulen sind in der Verantwortung, allen Schüler*innen den Schulalltag barrierefrei zu ermöglichen. Dazu gehört auch eine kompetente psychologische Unterstützung und Sozialarbeit. Ausserdem muss der Zugang zu Bildung für Geflüchtete und auch für Erwachsene nach der obligatorischen Schulzeit vereinfacht und gefördert werden.

Viele Studierende sind auf Stipendien angewiesen, um sich ihr Leben während des Studiums zu finanzieren. Doch im Kanton Zürich warten tausende Studierende auf ihre Stipendien, rutschen in die Sozialhilfe und geraten in finanzielle Notlagen.(1) Dies ist ein Missstand, der so nicht weitergehen kann. Wir fordern kürzere Wartezeiten für Stipendien und die Abschaffung von Studiengebühren. Es darf nicht sein, dass Bildung ein Luxusgut ist. Um dem entgegenzuwirken, braucht es qualitativ hochwertige Nachhilfeangebote und Gymivorbereitungskurse, welche gratis und in allen Regionen des Kantons erhältlich sind. Zudem sollen Kosten für Schulmaterialien, Klassenlager, Exkursionen etc. von den Institutionen getragen werden.

Der wachsende Leistungsdruck in Bildungsinstitutionen ist für viele Studierende und Schüler*innen eine zunehmende psychische Belastung. Mit mehr Mitbestimmungsrecht der Schüler*innen soll positives und nachhaltiges Lernen wieder vermehrt möglich werden. In Hochschulen und Universitäten müssen die bestehenden Hierarchien abgeflacht werden und den Studierenden mehr Mitspracherecht gegeben werden.
Durch Sparmassnahmen schrumpfte das Wahlfachangebot besonders an Gymnasien beträchtlich. Doch gerade Freifächer sind wichtig für Schüler*innen, um selbstbestimmt, auf Grund von Interesse und fern von Leistungsdruck zu lernen. Deshalb fordern wir ein grösseres und vielfältigeres Wahlfachangebot.

Abbaumassnahmen im Bildungswesen haben zudem auch zu vergrösserten Klassen geführt. Dadurch kommt es zu einem qualitativen Bildungsabbau, und die Lehrpersonen haben zu wenig Zeit und Ressourcen, um die einzelnen Schüler*innen angemessen zu unterstützen. Diese Zustände schaden neben den Auswirkungen auf die Schüler*innen auch der Attraktivität des Lehrpersonenberufs, was angesichts des seit Jahren bestehenden Lehrpersonenmangels besonders verheerend ist. Der Kanton plant zwar Massnahmen, um dem Lehrpersonenmangel entgegenzuwirken, (2) doch diese genügen nicht - es braucht kleinere Klassen mit mehr Unterstützungsmöglichkeiten für die individuellen Bedürfnisse der Schüler*innen. Gerade Schüler*innen aus finanziell schwächeren Verhältnissen leiden unter den fehlenden Ressourcen und Unterstützungsmöglichkeiten, die bestehenden Ungleichheiten werden durch fehlende Ressourcen in der Bildung zementiert und verschärft.

Für ein hochwertiges Bildungswesen und eine echte Chancengleichheit muss der Kanton Zürich in die Offensive gehen und in das Bildungssystem investieren. Schluss mit dem Abbauwahn – Nie wieder sparen in der Bildung


(1) Quelle: www.srf.ch/news/schweiz/stipendienchaos-im-kanton-zuerich-warten-tausende-studierende-auf-ihr-geld
(2) Quelle : https://www.zh.ch/de/news-uebersicht/medienmitteilungen/2022/04/lehrpersonenmangel-an-der-volksschule-macht-besondere-anstrengungen-noetig.html