Der Sonntag gehört uns!

29.05.2012

Am 17. Juni stimmt das Zürcher Stimmvolk über die FDP-Initiative „Der Kunde ist König“ ab. Dabei geht es um die vollständige Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten. Die Absichten dahinter sind klar: die InitiantInnen streben eine 7x24 Stunden Konsumgesellschaft an. Damit ist aber niemandem gedient – weder den Angestellten noch den KonsumentInnen.

Prekäre Arbeitsbedingungen für die Angestellten!

Schon heute ist der Detailhandel für die Angestellten ein hartes Pflaster. Der Lohn ist tief und die Arbeitszeiten unregelmässig. Die Initiative „Der Kunde ist König“ will nun seinem Namen gerecht werden und die Angestellten zum Sklaven von Königen und Konsumgesellschaft machen. Die folgen für die Angestellten sind gravierend:

  • Keine soziales Umfeld: Die Verkaufsangestellten fehlt wegen unregelmässigen Arbeitszeiten und Nacht- und Sonntagsarbeit die Zeit um etwas mit ihren FreundInnen, KollegInnen oder der Familie zu unternehmen. Sie müssen damit rechnen auch an Ruhetagen und in der Nacht zu arbeiten und einen völlig anderen Rhythmus zu leben als ihr persönliches Umfeld, was Vereinsaktivitäten oder andere regelmässige gesellschaftliche Veranstaltungen verunmöglicht.
  • Die Familie leidet: Wenn die Mutter oder der Vater am Samstag und Sonntag arbeiten muss, dann gibt es nur wenig Möglichkeiten etwas mit den Kindern zu unternehmen. Darunter leiden auch die Kinder. Die Kinder haben ein Recht auf ihre Eltern, denn die Eltern gehören nicht dem König!

Wir wollen und brauchen keine Profitmaximierung rund um die Uhr!

Wirtschaft und Grossverteiler wollen die Gesellschaft zu einer allzeitigen Konsum- und somit Profitmaschine erziehen. Es soll konsumiert werden 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag. Die Initiative will die Ruhetage und die Nachtruhe beseitigen, dazu sagen wir klar Nein:

  • Dem Profit eine Pause geben: Ziel der Initiative ist Konsum und somit Profit für die Wirtschaft rund um die Uhr an 365 Tagen. Der Wirtschaftsmotor soll ununterbrochen brummen und das Geld fliessen. Dadurch mindert sich die Zeit für soziale Kontakte, Hobbies und ehrenamtlicher Arbeit.
  • Der Mensch und unsere Gesellschaft brauchen Ruhetage: Wir leben in einem Zeitalter mit zunehmender psychischen Beschwerden infolge mangelnder Erholung und fehlender Ruhe. Auch die Individualisierung und die soziale Vereinsamung nehmen zu. Die Menschen wollen und brauchen wieder mehr Zeit für Freizeit, Erholung, Hobbies und soziale Kontakte. Dazu braucht es Ruhetage wie den Sonntag.
  • Die Natur braucht Ruhetage: Am Sonntag ist der Verkehr deutlich weniger und die Umweltverschmutzung damit geringer, auch weil die Leute nicht zur Arbeit oder zum Einkaufen gehen. Auch die Natur braucht ihre Ruhetage.