56 Jahre sitzen die drei amtsältesten SP-NationalrätInnen Ende Legislatur gesamthaft schon unter der Kuppel des Bundeshauses: Andreas Gross: 20 Jahre, Christine Goll: 20 Jahre, Anita Thanei: 16 Jahre. Das nach über einem halben Jahrhundert der Elan langsam nachlässt, ist klar. Und deshalb heisst es aufhören, solange es noch schön ist.
Von Andreas Gross und Anita Thanei wurde kürzlich bekannt, dass beide an der Delegiertenversammlung der SP vom 14. Mai ein weiteres Mal für die Nationalratsliste nominiert werden wollen. Das ist völlig unverständlich. Denn anstatt dass wir neuen Köpfen eine Chance geben, sollen auch dieses Mal die gleichen Urgesteine ins Rennen geschickt werden. Notabene tauchen die GenossInnen Gross, Thanei und Goll kaum je an Parteiversammlungen auf und haben den Kontakt zur Basis merklich verloren.
Dass auch die Basis der SP von dieser blockierenden Sesselkleberei genug hat, zeigt die Passage im neunen Nominationsreglement der SP Kanton Zürich, die an der letzten Delegiertenversammlung sehr deutlich angenommen wurde. Neu brauchen Kandidierende nach dem zwölften Amtsjahr eine zweidrittel Mehrheit zur Nomination. Eine hohe Hürde.
Andi Gross, Anita Thanei und Christine Goll muss ganz herzlich für ihre engagierte Arbeit und ihren grossen Einsatz für die Menschen in diesem Land gedankt werden. Und für die Parteiarbeit, die sie mit einem guten politischen Gespür geleistet haben. Es bleibt zu hoffen, dass sie dieses Gespür im Schlussspurt ihrer Karriere nicht verlässt. Auf dass SP und JUSO mit neuer Dynamik – mit alten wie jungen Köpfen – in den Nationalratswahlkampf steigen können!