Nach Jahren der Vorbereitung ist der deutsche Harddiscounter Lidl in der Schweiz angekommen. Am 19. März eröffnen die ersten 13 Filialen. In Deutschland ist Lidl berüchtigt für seine schlechten Arbeitsbedingungen. Mit der Videoüberwachung seiner MitarbeiterInnen und KundInnen hat er sein bisheriges Negativ-Image weiter ramponiert.
Lidl Schweiz scheint sich im Moment noch von Lidl Deutschland abzuheben. So gab es mit den hiesigen Gewerkschaften bisher verschiedene konstruktive Gespräche. Dabei war bei Lidl eine offene Unternehmenskultur spürbar, was für die künftige Belegschaft sicherlich ein gutes Zeichen ist.
Trotzdem erwarten wir von Lidl eine klare Zusage über die Aufnahme von Verhandlungen über einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) mit den Gewerkschaften. Denn nur mit einem GAV lässt sich sicherstellen, dass die in Aussicht gestellten Arbeitsbedingungen auch eingehalten werden.
Konkrete Forderungen an Lidl Schweiz:
- Die Arbeitsbedingungen müssen in einem GAV festgehalten werden
- Keine Arbeit auf Abruf, Arbeitspläne mit Vorankündigungsfristen von mindestens zwei Wochen
- Eine klare und nachvollziehbare Arbeitszeiterfassung
- Branchenübliche Mindestlöhne
- Keine Videoüberwachung der MitarbeiterInnen
- LieferantInnen müssen sich an soziale Standards halten
Sicher ist, dass wir Lidl fest im Auge behalten und wenn nötig an seine öffentlichen Bekenntnisse und an unsere Forderungen erinnern müssen