Nach der Lehre in die Wüste?

02.07.2009

Die Lage spitzt sich dramatisch zu. Ende März 2009 sind 22'128 Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren arbeitslos: 6154 mehr als noch vor einem Jahr.
Ein Aufsehen erregendes Strassentheater in der Innenstadt von Zürich nahm sich genau diesem Thema an. Wir fordern die Unternehmen und den Bund nun zum Handeln auf!
In einer Kurzperformance zeigten rund ein dutzend Jusos die schwierige Situation auf, in denen sich in der Wirtschaftskrise immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene befinden: Von ihrem Chef auf die Strasse gestellt und ohne Aussichten auf einen neuen Job droht schon früh der Abstieg in die Sozialhilfe. Sie werden sprichwörtlich „in die Wüste geschickt“, die sich mitten in Zürich befindet: am Paradeplatz, Bellevue oder Stauffacher. Während ihr ehemaliger Chef fit durch die Wüste geht und genüsslich an einer Wasserflasche nippt, scheint es für die früheren Lehrlinge keinen Ausweg zu geben. Ein Redner wendet sich ans Publikum und stellt die Frage, ob nicht sie mithelfen könnten, ein besseres Ende für diese Geschichte zu finden?
Die aktuelle Wirtschaftskrise trifft alle, die Jugendlichen aber ganz speziell: Unternehmen nehmen ihre Verantwortung häufig nicht wahr, entlassen als erstes die Jungen und sparen bei der Lehrlingsausbildung. Um dieser schwierigen Situation entgegenzuwirken, fordern wir unter anderem:

  • Weiterbeschäftigen und sich nicht aus der Verantwortung stehlen: LehrabgängerInnen sollen nach ihrem Abschluss mindestens zwei Jahre weiterbeschäftigt werden.
  • Weiterbilden statt auf der Strasse stehen: Nach Abschluss einer Lehre sollen die Jugendlichen einen Bildungsgutschein erhalten, welcher bei einer anerkannten Institution der höheren Berufsbildung eingelöst werden kann.
  • Wiedereingliederung fördern, Sozialwerke entlasten: Spezielle Vermittlungsdienste, Kurse und qualitativ hochwertige Ausbildungspraktika sollen vom Bund unterstützt werden.

Eine Fotogalerie der Aktion findest du hier (1) und hier in Druckqualität (2).