Wider die schleichende Köppelisierung der Schweiz!

19.12.2009

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Die JUSO Kanton Zürich hat gegen den "Weltwoche"-Chef Roger Köppel Anzeige wegen Verletzung der Anti-Rassismus-Strafnorm erstattet.

Herr Köppel hat in den vergangenen Wochen wiederholt öffentliche Aussagen gemacht, die nach unserem Empfinden über den subtilen und weniger subtilen Rassismus, der in der Schweiz längst wieder salonfähig geworden ist, hinausgehen. Konkret hat Herr Köppel dem Islam und den Musliminnen und Muslimen unterstellt, sie stellten eine existenzielle Gefahr für die grundlegende Ordnung des Landes dar. Er bzw. die "Weltwoche", deren Chef (und angeblicher Besitzer) er ist, verbreiten seit langem und in letzter Zeit immer eindringlicher die Ideologie, wonach die Musliminnen und Muslime im Geheimen das Ziel verfolgen, in der Schweiz (und in der ganzen Welt) die "Herrschaft" an sich zu reissen und alle anderen Menschen zu unterjochen.

Die Geschichte, auch die jüngere europäische Geschichte, lehrt uns, dass solche kruden Thesen zur absoluten Katastrophe führen können. Dass in der Schweiz (wie auch in vielen anderen Staaten dieser Welt) besonders grobe und gefährliche Formen von Rassismus heute verboten sind, hat also einen guten Grund.

Wir sind uns bewusst, dass wir der schleichenden Köppelisierung der Menschen in der Schweiz nicht mit einer Strafanzeige oder mit einem Gerichtsurteil beikommen können. Die Anti-Rassismus-Strafnorm ist aber wichtig, weil sie ethnische und religiöse Minderheiten vor grober rassistischer Diskriminierung und Herabsetzung schützt und weil sie hilft, ein gesellschaftliches Bewusstsein dafür zu entwickeln und zu erhalten, dass Rassismus Unrecht ist.