ZERSTÖRUNG FÜR PROFIT

20.10.2019 - Lewin Lempert

Damit umweltzerstörende Unternehmen überhaupt erst neue Gas-Pipelines oder Öl-Bohrplattformen bauen können, brauchen sie Fremdkapital. Bei der Beschaffung dieses Geldes spielt die Schweiz mit ihrem riesigen Finanzplatz eine entscheidende Rolle. Milliarden Franken von Schweizer Banken, Pensionskassen und der Nationalbank verstärken so die Klimazerstörung massiv. Das muss aufhören – jetzt!

Die Schweiz beheimatet einen der grössten und wichtigsten Finanzplätze der Welt. Hierzulande werden 7292 Milliarden Franken verwaltet – das ist mehr als ein Viertel des weltweiten grenzüberschreitenden Vermögens. Dieses Geld wird auch zur Finanzierung von fossilen Brennstoffen verwendet. So stellten die beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse von 2016 bis 2018 zusammen 83,3 Milliarden US-Dollar zur Finanzierung solcher Brennstoffe zur Verfügung. Zum Vergleich: Das Budget des Schweizer Staates beträgt ungefähr 70 Milliarden Franken. Es ist kaum vorstellbar, was wir alles erreichen könnten, wenn die Investitionen der beiden Grossbanken nicht in die Klimazerstörung fliessen würden, sondern in griffige Massnahmen für den Klimaschutz.

Doch nicht nur die Grossbanken investieren in klimaschädliche Anlagen. Auch unsere Pensionskassengelder werden in Firmen wie beispielsweise Glencore oder Nestlé investiert. Und zu guter Letzt ist allein die Schweizerische Nationalbank (SNB) mit ihren Milliarden-Investitionen in klimaschädliche Anlagen für einen höheren CO2-Ausstoss verantwortlich als die gesamte Schweiz.

Darum ist klar: Die Schweiz trägt eine unglaubliche Verantwortung für die weltweite Klimakatastrophe. Unsere Finanzinstitute sind die Treiber der globalen Klimaerwärmung.

Es ist allerhöchste Zeit, klimaschädliche Investitionen zu verbieten und unser Wirtschaftssystem massiv umzugestalten – weg von der Profitgier und hin zu einem solidarischen Zusammenleben im Einklang mit den Ressourcen unseres Planeten.