Der Umsetzungsvorschlag des Regierungsrates zur Initiative “Gesunde Jugend Jetzt” wird von der JUSO Kanton Zürich gelobt - aber auch als “nicht ausreichend” bezeichnet. Sozioökonomische Faktoren müssen bei der psychischen Gesundheit immer mitgedacht werden, fordert die JUSO und schlägt sogleich konkrete Massnahmen vor. Die JUSO Kanton Zürich begrüsst die vom Regierungsrat beschlossene Umsetzung der Initiative “Gesunde Jugend Jetzt”. Pia Voss, Co-Präsidentin der JUSO Kanton Zürich sagt: "Es sollte uns alle mit grosser Sorge erfüllen, dass ein immer grösserer Teil der Jugend mit psychischen Probleme zu kämpfen hat”. Die JUSO anerkennt die Wichtigkeit der neuen Massnahmen in den Bereichen «Prävention und Früherkennung» sowie «kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung». Ebenso die geplanten Massnahmen, um die Wartezeiten auf eine Behandlung zu senken. Jedoch ruft die JUSO dazu auf, dass es dadurch keine Qualitätseinbussen geben dürfe. Die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich (PUK) wäre für die JUSO ebenfalls eine begrüssenswerte Massnahme gewesen. Dadurch könnte dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Die JUSO Kanton Zürich kritisiert an der Umsetzungsvorlage jedoch, dass diese nicht weit genug gehe und dass sie wichtige Aspekte von psychischer Gesundheit ignoriere. Die Klimakrise, Kriege und ökonomische Herausforderungen müssen gemäss der JUSO beim Thema der psychischen Gesundheit immer mitgedacht werden. “Die Politik unternimmt viel zu wenig, um der Jugend eine gute Zukunftsperspektive zu ermöglichen. Die Untätigkeit betreffend der Klimakrise verstärkt das Gefühl einer düsteren Zukunft.” sagt Saamel Lohrer, Vorstandsmitglied der JUSO Kanton Zürich. Eine Studie der UNICEF aus dem Jahr 2021 zeigt, dass die psychische Gesundheit Jugendlichen aus tieferen sozioökonomischen Schichten stärker gefährdet ist. Die JUSO vermisst die Berücksichtigung dieses Aspekts in der Umsetzungsvorlage des Regierungsrates. “Wenn uns die psychische Gesundheit der Jugend wirklich ein Anliegen ist, müssen wir die wirtschaftlichen Ungerechtigkeiten bekämpfen.” sagt Saamel Lohrer. Die Stärkung von alleinerziehenden Haushalten, Löhne welche zum Leben reichen - bereits in der Lehre und Ausbildung und die Steigerung der Zugänglichkeit zu Stipendien, müsse im Anbetracht der besorgniserregenden Lage der psychischen Gesundheit der Zürcher Jugend zumindest als Optionen geprüft werden. Es seien nicht nur wirtschaftliche Umstände, welche die psychische Gesundheit der Jugend gefährden. Auch der umfassende Leistungsdruck in der Gesellschaft schädigt die psychische Gesundheit von Jugendlichen. Der allgegenwärtige Wettbewerb im Leben der Jugendlichen führt gemäss der JUSO zu einem geringeren und/oder gefährdeten Selbstwertgefühl. |
06.06.2024